Die Weinrebe
Die diesjährige Heilpflanze verbindet Naturarznei und Genuss perfekt miteinander. Gewählt wurde die rankende Pflanze (mit dem lateinischen Namen vitis viniferae folium rubrum) vom Verein NHV Theophrastus, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Zusammenarbeit von Naturheilkunde und Schulmedizin zu fördern
Die Weinrebe, deren Ursprung vermutlich in Vorderasien liegt, zählt zu den ältesten Kulturpflanzen und wurde bereits 5000 v. Chr. angebaut. Der kletternde, rankende Strauch gehört zu den Lianengewächsen und kann viele Meter hoch werden. In erster Linie steht die Weinrebe für Genuss und ist für den seit Jahrtausenden beliebten Wein bekannt. Dabei wissen die meisten von uns sicher gar nicht, dass der ganze Weinstock, unserer Gesundheit dienlich sein kann.
Neben dem Produkt Wein, verwendet man die frischen roten oder weißen Trauben als leckeres, gesundes Obst, welches schnell Energie liefert, viel Kalzium, Kalium, Vitamine sowie Ballaststoffe und Fruchtsäuren enthält. In der Traubenschale und in den Kernen befindet sich das Polyphenol Resveratrol, das antioxidative und zellschützende Wirkungen aufweist.
Aus den Kernen lässt sich mittels Heiß- oder Kaltpressung Traubenkernöl herstellen. Es empfiehlt sich, kalt gepresstes Öl zu verwenden und dieses auch möglichst nicht zu erhitzen. Dann bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe, wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, A und K sowie die Antioxidantien enthalten. Traubenkernöl wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, zellschützend und feuchtigkeitsspendend. Daher wird es mittlerweile auch gerne in Anti-Aging-Kosmetikprodukten eingesetzt.
Bei der Kaltpressung entsteht im Übrigen neben dem Öl noch ein weiteres, wertvolles Produkt, das Traubenkernmehl. Das laktose- und glutenfreie Mehl hat einen kernigen Geschmack, ein gutes Quellvermögen und eignet sich hervorragend als Zutat in Backwaren, in Müslis oder Desserts.
Die Blätter der roten Weinrebe werden seit Generationen zur Behandlung von Venenleiden bzw. der chronischen Venenschwäche verwendet. Sie enthalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe und Gerbstoffe, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Die Stoffe hemmen unter anderem Wasseransammlungen im Körper (Ödeme) akut, helfen aber auch vorbeugend. Die getrockneten Blätter können innerlich als Tee oder als pulverisierter Extrakt in Kapseln und Tabletten verabreicht werden. Äußerlich verwendet man entsprechende Salben oder Kompressen mit dem Weinrebenextrakt zum Beispiel auch bei Besenreisern, Krampfadern oder Hämorrhoiden.