Wetterfühligkeit und wo sie herkommt
Oft werden Menschen mit solchen unspezifischen Beschwerden nicht ernst genommen, dabei kann ihnen die Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Witterungserscheinungen
den Alltag ganz schön erschweren. Besondere Wetterreize wie beispielsweise tiefer Luftdruck, Gewitterstimmung, plötzliche Stürme, starke Temperaturschwankungen,
feuchte Kälte, extreme Hitze oder Föhn sind für so manchen Organismus eine echte Belastungsprobe und bedeuten für den Körper in erster Linie Stress. Die Betroffenen
fühlen sich dann oft richtig krank und nicht mehr leistungsfähig. Dabei ist die Wetterfühligkeit keine Krankheit. Umstritten ist, ob wirklich das Wetter der eigentliche Grund für die Symptome ist, oder ob nicht vielmehr andere Ursachen, wie zum Beispiel die Konstitution bzw. der Gesundheitszustand der oder des Betroffenen (mögliche Vorerkrankungen
etc.), die entscheidende Rolle spielen.
Es gibt übrigens einen entscheidenden Unterschied zwischen einer „Wetterfühligkeit” und einer „Wetterempfindlichkeit”. Sind bei den Betroffenen schon bestehende Krankheiten vorhanden, bezeichnet man diese Menschen nicht als „wetterfühlig”, sondern als „wetterempfindlich”. Bei ihnen können sich die Krankheitssymptome bei Wetterveränderungen verstärken, zum Beispiel die Gelenkschmerzen bei Rheuma.
Fest steht, dass extreme Wetterumschwünge und bestimmte Wetterlagen manchen Menschen mehr zusetzen als anderen. Frauen (insbesondere in den Wechseljahren) sind zum Beispiel öfter betroffen als Männer, ältere Menschen häufiger als
jüngere. Hauptsächlich bei tiefem Luftdruck, wenn das Wetter unbeständiger wird und sich schnell ändert, haben diese Menschen Beschwerden. Bei hohem Luftdruck mit meist ruhigen Wetterlagen ist das hingegen nicht der Fall.
Man vermutet, dass das vegetative Nervensystem der Betroffenen auf die Temperatur- und Wetterumschwünge besonders sensibel reagiert. Dieses autonome System im Körper ist
ständig aktiv und regelt alle Abläufe, die wir willentlich nicht beeinflussen können, wie zum Beispiel das Atmen, den Stoffwechsel oder die Herztätigkeit. Bei wetterfühligen Menschen ist das vegetative Nervensystem extrem sensibel, gerät vermutlich durch die Wetterveränderungen in ein Ungleichgewicht und wird geschwächt. Das wiederum führt dazu, dass im Körper die unterschiedlichen Beschwerden ausgelöst werden.
Zum Glück kann man mit einigen wirksamen Maßnahmen die Beschwerden lindern oder sogar ganz verhindern.