Der Gebrauch der Düfte
Speziell duftende Pflanzen üben eine besondere Faszination aus, weil ihr Geruch in Sekundenschnelle in unserem Gehirn vielerlei Reaktionen bewirken kann. Der Gebrauch der Düfte hat je nach Region seine besondere Tradition und jeder Mensch hat seine Lieblings-Gewohnheiten: In alten Kulturen war das Räuchern kostbarer Gewürze, Kräuter und Harze eine wichtige Tradition für besondere Feste und Feiertage. Um den Göttern näher zu kommen, ließ man die Räucherschwaden in den Himmel aufsteigen und brachte sich dadurch oft auch in Trance. Duftende Balsams und Einreibungen wurden für kultische Zwecke genutzt und sollten den Träger einweihen, inspirieren oder ihm auch besondere Kräfte verleihen. Die duftenden Rohstoffe dafür stammen aus aller Welt und waren meist sehr teure Kostbarkeiten aus dem Orient wie Weihrauch oder Myrrhe.
Durch die Verwendung des Duftes wird ein normaler Tag zum besonderen Tag, zum Festtag oder Feiertag. Aber auch ein duftender Blumenstrauß, ein Kräuterpotpourri oder eine Blume im Haar sind im Grunde eine Art Aromatherapie – wir wollen uns mit dem aromatischen Duft den Alltag ein bisschen verschönern. Heute verstehen wir unter dem Begriff Aromatherapie meist die Verwendung ätherischer Öle für die Raumbeduftung, zur wohltuenden Massage oder Einreibung der Haut oder auch zum Aromatisieren von Speisen und Getränken. Ätherische Öle können besonders unkompliziert zu den verschiedensten Gelegenheiten eingesetzt werden!
Reset: Reinigung und Kraft
Nicht nur zum Jahresbeginn haben wir oft das Bedürfnis, eine Art Neustart zu wagen. Wir analysieren, was wir verändern wollen, was gut für uns ist und was eher nicht. Um dem Entschluss zur Veränderung mehr Kraft zu geben, kannst du beispielsweise ein Raumspray herstellen, mit dem du dann dein Arbeitszimmer, deine Wohnung, dein Schlafzimmer etc. aktiv beduftest – einmal oder auch mehrmals hintereinander. Natürlich kann dazu auch eine passende Musik oder stimmungsvolles Licht die Wirkung verstärken! Der stabilisierende Duft von Balsamtanne, Lärche oder Zirbelkiefer befreit unsere Atmung und ist wie ein virtueller Waldspaziergang. Zeder schenkt Ruhe und Gelassenheit und hilft den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Lavendel hilft zu entspannen und Anstrengendes hinter sich zu lassen und Neroli ist der Seelentröster, der Schmerzliches besser ertragen lässt.
Duft-Tipp für ein aufbauendes, klärendes Raumspray:
• 15 Tr. äth. Bitterorangenöl
• 8 Tr. äth. Lavendelöl
• 5 Tr. äth. Neroliöl 2 %
• 5 Tr. äth. Balsamtannenöl
• 3 Tr. äth. Zederöl
• 50 ml Alkohol (z. B. DIY-Raumspray)
Fresh up: Energie und Frische für neue Aufgaben
Wer kennt das nicht: Festgefahren im Alltagstrott, schlapp und energielos freut man sich am meisten auf Feierabend und Sofa. Bei neuen Aufgaben entsteht sofort das Gefühl – das kann ich unmöglich schaffen! Um aus so einem Tief herauszukommen, sind Zitrusdüfte hervorragend geeignet. Sie bringen quasi Sonnenlicht und Energie in unsere Wohnräume. Orange und Grapefruit stimmen uns gut gelaunt und euphorisch. Zitrone ist sehr spritzig und besonders gut geeignet zum Lernen und Arbeiten. Wir sind mehr bei der Sache und behalten einen klaren Kopf! Eine Spur frischen Kräuterdufts verstärkt die Wirkung der Zitrusdüfte, Rosmarin ist besonders gut geeignet, wenn wir uns für Bewegung und Sport motivieren wollen.
Duft-Tipp für mehr Energie:
• 1 Tr. äth. Rosmarinöl
• 2 Tr. äth. Zitronenöl
• 3 Tr. äth. Grapefruitöl
• 5 Tr. äth. Orangenöl
Gib die ätherischen Öle in ein Duftgerät deiner Wahl (passend für einen ca. 22 m² großen Raum) oder jeweils die doppelte Menge Tropfen in einen leeren Aroma- Roll-On und fülle dann mit Jojobaöl auf. Der Aroma- Roll-On kann dann auch unterwegs auf die Handgelenke abgerollt und sanft einmassiert werden.
Feel Well: Verwöhne dich und deine Lieben
Wenn wir uns fragen, was uns wichtig ist im Leben, denken wir meist an Menschen, die wir gerne haben. Eine wohltuende Aromamassage ist eine gute Gelegenheit, Haut und Seele mit Düften zu verwöhnen. Die Düfte der Blüten wie Rose, Magnolie, Neroli oder Ylang Ylang spielen hier eine zentrale Rolle – Sie wecken Emotionen und werden gerne zum Harmonisieren eingesetzt. Sie pflegen die Haut, wie auch die Hölzer Rosenholz oder Sandelholz. Exotische Gewürze wie Cardamom, Anis, Patchouli oder Muskatnuss gibst du als spannend Nuance hinzu. Auf der Haut werden die ätherischen Öle immer gut in Basisöl verdünnt!
Duft-Tipp für ein entspannendes Massage-Öl:
• 8 Tr. äth. Grapefruitöl
• 2 Tr. äth. Ylang-Ylang-Öl
• 1 Tr. äth. Muskatnussöl
• 12 Tr. äth. Sandelholzöl 8 %
• 50 ml Arganöl
Noch ein kleiner Tipp am Schluss: So wie Kinder auf wiederkehrende Rituale besonders gut reagieren, sollten wir auch die Duftverwendung regelmäßig in unseren Alltag einbauen. Der Körper und vor allem das Gehirn gewöhnen sich an den jeweiligen Duft und das ist in diesem Falle positiv! Wenn man beispielsweise einen Duft zum Schlafen nimmt, erinnern wir uns schon beim Riechen des Dufts an Entspannung und Ruhe und so kann der Duft noch besser wirken. So kann jeder Mensch seine „Lieblings- Duft-Rituale“ entdecken, die dann zum wertvollen Begleiter im Alltag werden. Gelegenheiten sind zum Beispiel: Geburtstag, Jahrestag, Hochzeitstag, bestandene Aufgaben, Prüfungen, Neujahr, Jahreszeitenbeginn und vieles mehr. So individuell wie wir Menschen sind, so unzählig viele Möglichkeiten sind hier denkbar!