Glücklich oder zufrieden?
Mittlerweile wissen wir eigentlich alle, dass die Art der Ernährung unmittelbare
Auswirkungen auf unser körperliches Wohlbefinden hat. Aber dass das Essen auch einen entscheidenden Einfluss auf unsere Psyche hat, ist sicher immer noch den wenigsten bekannt.,Dabei gibt es zahlreiche Studien weltweit,
die sich mit dem Thema beschäftigen und genau das bestätigen: Eine gesunde, ausgewogene, pflanzlich basierte Ernährung trägt immens dazu bei, glücklicher und zufriedener zu sein.
Hauptverantwortlich dafür ist unser Darm. In unserem wichtigsten Immunorgan
sind sagenhafte 100 Billionen Mikroorganismen angesiedelt, wobei die
Zusammensetzung des Mikrobioms so individuell wie der Fingerabdruck ist.
Neben den genetischen Faktoren spielen dafür die Ernährung und die Art
des Lebensstils (Sport, Haustiere, Job, Kinder…) eine entscheidende Rolle.
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Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse bzw. den Vagusnerv kommuniziert unser Darm sehr viel mit unserem Gehirn. Wenn wir also Nahrung zu uns nehmen, werden bestimmte Hormone gebildet, die dann entsprechende Reaktionen im Gehirn auslösen. Alles, was wir
essen und trinken, beeinflusst unsere Darmbakterien sowohl im positiven als
auch im negativen Sinne. Essen kann uns demnach glücklich, aber eben auch unglücklich machen. Besonders wichtig sind die beiden Botenstoffe Dopamin, das sogenannte „Glückshormon“ und Serotonin, das „Gute-Laune-Hormon“. Wissenschaftler:innen haben nachgewiesen, dass Menschen, die einen hohen Serotonin- und Dopaminspiegel haben, ausgeglichener, motivierter, zufriedener und glücklicher sind. Menschen mit niedrigem Serotoninspiegel dagegen neigen eher zu depressiven Stimmungen, sind ängstlicher, aggressiver und haben oft mehr Appetit.
Wusstet ihr, dass 95 % des Serotonins in unserem Darm gebildet wird? Dafür
benötigt unser Verdauungsorgan unter anderem die Aminosäure L-Tryptophan,
die wir in Form von Nüssen, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten oder Käse zu uns nehmen können. Damit das Gute-Laune-Hormon auch die Blut- Hirn-Schranke passieren und vom Körper gebildet werden kann, ist es sinnvoll, tryptophanreiche Produkte mit Kohlenhydraten zu kombinieren (zum Beispiel: Vollkorn-Haferflocken mit Leinsamen, Nüssen,Trockenfrüchten und frischem Obst, Sojabohnen mit
Vollkornreis, Quinoa-Gemüse-Pfanne mit Kidneybohnen).
Damit sich unsere Darmbakterien so richtig wohlfühlen, sollten vor allem
ballaststoffreiche Lebensmittel, Probiotika (Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi
etc.), viel frisches Gemüse und Obst, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und
pflanzliche Öle (Leinöl, Olivenöl, Rapsöl etc.) auf dem täglichen Speiseplan stehen.
Dadurch entsteht ein vielfältiges Mikrobiom, das für unsere Gesundheit
besonders wünschenswert ist. Zu bevorzugen sind möglichst immer Bio- Lebensmittel, denn im ökologischen Landbau dürfen keine schädlichen Pestizide eingesetzt werden. Umweltschadstoffe wie Pestizide können sich
nämlich in vielerlei Hinsicht sehr negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Studien zufolge besteht zum Beispiel ein Zusammenhang zwischen dem
Auftreten von Alzheimer und dem gehäuften Verzehr von mit Pestiziden versetzten
Lebensmitteln.