Die heilsame Kraft des bewussten Nichtstuns
Denn zu tun gibt es immer etwas, zumindest glauben wir das alle und sind deshalb auch permanent in Action. Job, Familie, Freund:innen, Hobbys, aber auch moderne Errungenschaften wie Handys, Laptops und Fernsehgeräte halten uns ordentlich auf Trab. Die hohe Reizdichte unserer modernen Zeit macht es uns enorm schwer, wirklich abzuschalten und zu entspannen. Durch den ständigen, äußeren Input wird unser Gehirn rund um die Uhr in einen Stresszustand versetzt, der auf Dauer unsere Gesundheit negativ beeinträchtigen kann. Der Körper wird den ganzen Tag über oft bis in den späten Abend hinein mit den modernen Medien hoch gepusht, sodass ihm meist gar keine Zeit mehr bleibt, in den Entspannungsmodus zu finden. Kein Wunder, dass so viele Menschen mit Schlafproblemen, aber auch Konzentrationsstörungen zu kämpfen haben. Dazu gesellen sich ein zu hoher Blutdruck, ein zu schneller Puls und insgesamt eine geschwächte Abwehr.
Es wird also höchste Zeit, dass wir uns wieder aktiv Zeit nehmen, um dem gepflegten Nichtstun zu frönen. Beim „Nichtstun“ darf unser Gehirn übrigens sehr wohl aktiv sein. Es geht vielmehr darum, die Gedanken ziehen zu lassen und sich mit allen Sinnen auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Entscheidend und für die meisten von uns sicher unheimlich schwer umsetzbar: nichts nebenbei machen. Denn feststeht, Multitasking senkt nicht nur die Produktivität und Kreativität, sondern sorgt für Erschöpfungszustände, innere Unruhe und Stress. Egal was oder wo wir arbeiten, zwischendurch benötigen wir alle eine Pause, damit wir unsere Batterien wieder aufladen, neue Energie tanken und gestärkt wieder an die Arbeit gehen können. Aber auch in unserer Freizeit sollten wir an genug Auszeiten denken (wird oft vergessen!) und uns aktiv darum bemühen, mehrere Gänge runterzuschalten, den Freizeitstress zu reduzieren und unbedingt Handy-freie Zeiten einzuplanen. Denn gerade in der Nicht-Arbeitszeit bürden wir uns meist zusätzlich viel zu viel Aktivitäten auf. Wenn wir uns im
Nichtstun üben wollen, müssen wir zunächst unsere Stimme im Kopf ausschalten, die uns einredet wir müssten ständig Höchstleistungen bringen. Aber das Leben ist zu kurz für permanenten Stress.